Saxen

Schon am 30.01.2016 konnte das Storchenmännchen wieder in Saxen beobachtet werden. Am 19.03.2016 traf schließlich auch das Weibchen im Brutgebiet ein. Zwei Wochen später am 01.04.2016 war Brutbeginn. Das erste Küken schlüpfte am 04.05.2016 und es folgten vier weitere Jungstörche. Eine so hohe Anzahl an Jungstörchen kommt eher selten vor, denn meist sind Gelege mit 2- 3 Eier bei unseren Weißstörchen zu beobachten. Kurz nach dem der letzte Jungvogel geschlüpft war, kam es zu einem Wetterumschwung mit Regen, Wind und

Höchsttemperaturen von nur 10°Celsius. Am 17.05.2016 konnte ich nur mehr vier Küken im Horst sehen. Da ich im und unterhalb des Horstes keinen Kadaver entdecken konnte, liegt der Verdacht sehr nahe, dass die Storcheneltern das Junge gefressen haben. Dieses Verhalten wird als "Kronismus" bezeichnet und ist bei Störchen normal. Besonders wenn zu wenig Nahrung zur Verfügung steht, sei es durch mehrtägigen Starkregen oder auch längere

Trockenperioden bei der Kükenaufzucht ist diese Verhaltensweise zu beobachten. Bei Regen, Windgeschwindigkeiten bis 25km/h und Temperaturen um 12° C war am 27.05.2016 ein weiterer Jungstorch verendet. Dieser wurde aber aus dem Horst geworfen. Eine Beringung der drei übriggebliebenen Jungstörche wurde von mir am 04.06.2016 durchgeführt. Erste Ausflüge tätigten die Jungen am 14.07.2016. Am 08.08.2016 zogen die Jungstörche in das Winterquartier. Am 22.08.2016 kam es in Saxen zu einer größeren Weißstorchenansammlung am Abend auf dem Kirchendach mit 18 Exemplaren. Dieser Trupp übernachtete auch in Saxen. Am nächsten Tag zogen sie weiter und nahmen auch unser Storchenpaar mit auf die Reise. Gut einen Monat später, am 29.09.2016, tauchte unser Storchenmännchen wieder am Horst auf, wo er sich bis 06.11.2016 in der Umgebung aufhielt.