Saxen 2009

Das Storchenmännchen aus der Schweiz kam heuer am 08.03.2009 und war wieder einer der Ersten Störche Österreichs, der in sein Brutrevier zurück kam.  Das Weibchen folgte am 19.03.2009 und war ebenfalls beringt und zwar mit einem Aluring am  linken Bein oberhalb des Intertarsalgenkes mit der Aufschrift ZOO SBG und einem grünen Projektring auf dem die Initialen KKK zu lesen waren. Recherchen ergaben, dass dieser Storch in Salzburger Zoo am 30.04.2006 geschlüpft ist. Die Eltern werden freifliegend im Zoo gehalten und bleiben auch im Winter im Zoo. Die Jungstörche dieses Geleges sind laut  Hr. Lengger vom Zoo Salzburg mit anderen  juv. Störchen ins Winterquartier gezogen. Zwei Wochen später und zwar am 02.04.2009 war Brutbeginn. Es kam während der Brutzeit zu einigen Angriffen von umherziehenden Nichtbrütern. Der Horst konnte eindrucksvoll  verteidigt werden. Aber am 03.05.2009 um 12 Uhr mittags, kam es zu einer sehr brenzligen Situation. Sieben Fremdstörchen  griffen den Horst an. Einige von ihnen setzten sich auf das Dach des Kindergartens, das nur 10 Meter vom Horst entfernt war und versuchten das Männchen vom Horst wegzulocken, was auch gelang. Diesen Moment   nutzten die restlichen für einen Anflug auf das Nest auf das brütende Weibchen. Sie stand aber nicht auf  sondern verteidigte ihre Eier im Sitzen. Als auch das Männchen wieder zurück zum Horst kam, zog der Trupp rasch ab. Am 04.05.2009, also einen Tag nach dem Angriff, schlüpfte das erste Storchenkücken. Es folgten noch zwei weitere.  Bei der Aufzucht der Jungvögel gab es keinerlei  Probleme, weil  die Eltern genug Futter herbeischaffen konnten.  Sie wurden am 05.06.2009 um 18:00  von mir unter Mithilfe von Herrn Helmut  Kemethofer beringt. Die Jungen wurden gewogen und sie hatten ein Gewicht von 2,10 kg, 2,48 kg  und 2,60 kg. Die Regenperiode Ende Juni haben die Jungstörche gut überstanden, denn zu diesem Zeitpunkt hatten sie schon ein Alter von 8 Wochen und schon fast die Größe von erwachsenen Störchen erreicht. Die Größe der Jungen und die Tatsache, dass der Horst im Frühjahr ausgeräumt und gereinigt und dadurch wasserdurchlässiger wurde, sicherte wieder einmal den Saxner Jungstörche bei dem über mehreren Tagen anhaltenden Starkregen das Überleben.  Am 15.07.2009 in einem Alter von 73 Tagen, machten die Jungstörche ihre ersten Ausflüge auf eine nahe Wiese. Am 21.08 gab es einen kleinen Unfall. Ein Jungstorch versuchte auf einem Silo zu landen, verlor aber das Gleichgewicht und rutschte in einem Leiterschacht ca. 15 Meter in die Tiefe. Anfangs rührte er sich nicht. Als die Hofbesitzer zu ihm hinliefen, rappelte er sich wieder hoch und flog etwas unsicher ab. Er hatte lediglich eine Schürfwunde am Bein davongetragen. Gut einen Monat später und zwar am 23.08.2009 traten sie die große Reise in den Süden an. Was heuer noch auffiel, dass es in unserem Gebiet keine größeren Jungstorchentrupps die sich für die Abreise sammeln, zu beobachten gab. Nur einmal, am 26.08.2009 sah ich auf einem Acker in Baumgartenberg drei  nicht beringte Jungstörche.  Die Altstörche sind nun nach der anstrengenden Jungenaufzucht ziemlich abgemagert. Sie nutzen nun die Zeit  zur intensiven Nahrungsaufnahme um sich die nötigen Reserven für den Flug ins Winterquartier zuzulegen.  Wie schon bekannt, ist unser Storchenmännchen ein Westzieher und durch die kürzere Strecke die er zurücklegen muss, kann er es sich erlauben etwas länger im Brutgebiet zu bleiben. Da das Weibchen aus einem Zoogelege abstammt hängte sie sich an ihrem Partner an und flog mit ihm am 09.10.2009 ins Winterquartier.

 

                                           

  

                                                                                                        Robert Gattringer

Storchenangriff
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