Die Geschichte der Störche von Saxen

Junge von 1989
Junge von 1989

Der Weißstorch ist für frühere Zeiten in Oberösterreich nicht nachweisbar. Zwischen 1925 und 1935 siedelte sich ein Storchenpaar im Machland an. Dieses Vorkommen wurde von K. Steinparz erst im Jahre 1935 entdeckt. Er fand damals bei Patztrum in der Gemeinde Naarn einen Horst mit vier Jungen auf einer Kopfweide. Im August 1925 lösten rastende Störche in Perg einen Menschenauflauf aus, wie in zwei Linzer Tageszeitungen zu lesen war. Da diese Störche eine solche Aufregung verursachten, kann man annehmen, dass der Storch bis zu diesem Zeitpunkt im Machland noch relative unbekannt war.

Im Jahre 1928 gab es bei Arbing ein Exemplar, welches den ganzen Sommer über anwesend war. Ab dem Jahre 1935 lässt sich jedenfalls das Brüten des Weißstorches nachweisen, und zwar bis zum Jahre 1943, dann setzten die Kontrollen (wohl kriegsbedingt) aus.

Der Horst in Patztrum wurde 1937 zerstört, darauf wechselten die Störche nach Auhof, wo sie die nächsten Jahre wieder auf einer Kopfweide brüteten. Irgendwann nach 1943 scheint das Vorkommen vorübergehend erloschen zu sein.

Erst 1955 kam es zu einer erneuten Brut, diesmal erstmals in Arbing. Der Horst war wieder auf einer Kopfweide und es flogen zwei Junge aus. Ab 1959 blieb der Horst verlassen, in diesem Jahr unternahmen die Störche einen erfolglosen Brutversuch wieder bei Auhof.

1960 waren mit Sicherheit keine Störche anwesend.

Im Jahre 1961 waren vom März bis September bei Dornach(Gemeinde Saxen)zwölf Exemplare anwesend, (sogenannte Nahrungsgäste) wobei es beim Gasthaus Ginthör in Saxen zu einem Versuch kam einen Horst zu errichten, was aber nicht gelang. (Es wurde sogar ein Wagenrad montiert.)

1962 erfolgten gleich zwei Ansiedlungen, und zwar in Wallsee und Mitterkirchen. (Haus Nr. 25) In Mitterkirchen gingen die Jungen zugrunde, aus Wallsee fehlen weitere Angaben.

Bemerkenswert war, was sich ein Jahr vorher schon in Saxen abzeichnete, dass die Störche erstmals in Oberösterreich von Baumbrütern zu Gebäudebrütern wurden.

1963 flogen in Mitterkirchen zwei Junge aus und in Wallsee kamen die Jungen um.

1964 wurde der Horst in Mitterkirchen aufgegeben und dafür in Saxen auf dem Schornstein der Volksschule ein neuer Horst errichtet. Es kam aber zu keiner Brut. Erst 1965 kam es in Saxen zu einer erfolgreichen Brut mit zwei Jungen.

 

Quelle: Robert Gattringer