Weiden-Weichholzauen (Salicion albae)


Die Weiden-Weichholzau (Salicion albae) finden wir in Machland-Nord kaum noch. Restbestände befinden sich im Bereich der Entenlacke und am Hüttinger Altarm. Ansonsten gibt es großflächige Hybridpappelforste (Hybridpappel besitzt sterile Samen) und Silberweidenforste.

Beschreibung der Gesellschaft:

Niedere Waldgesellschaften an Flüssen der collin-planaren und submontanen Stufe. Der Lebensraum wird häufig überflutet und hat eine gute Nährstoffversorgung. In der Sukzession folgen Gebüschgesellschaften des Verbandes Salicion triandrae, oft jedoch auch direkt auflaufend. Bei Salicion triandrae handelt es sich um eine collin-submontane Uferweidengebüsch mit der Charakterart Mandel-Weide (Salix triandra) und/oder Korbweide (Salix viminalis)


(1) Silberweidenauwald (Salicetum albae) Natura 2000: 91E0 (prior.); Biotoptyp: Weidenauwald mit Gefährdungseinstufung 2 (stark gefährdet);

Von der Silber-Weide dominierter Auwald. Die Strauchschicht ist nur in trockeneren Ausbildungen gut entwickelt. In der Krautschicht kommen nährstoffliebenden Arten vor, in höher gelegenen Bereichen auch Geophyten. Der Silberweidenauwald (Salicetum albae) hat ihr natürliches Vorkommen in Ufernähe der größeren Flüsse, auch an Verlandungen der Altwässer. Die Überflutungshäufigkeit kann je nach Ausbildung stark unterschiedlich sein (z.T. mehrmals jährlich, z.T. alle zwei bis drei Jahre). Das Substrat ist meist Sand, teilweise mit tonig-humosen Auflagerungen ("Schlick"). Es handelt sich um einen grauen Auboden, der sehr närstoffreich ist. Der Silberweidenauwald (Salicetum albae) hat seine Verbreitung von collin bis submontan und ist in allen Bundesländern vorkommend.

B: Silber-Weide (Salix alba) 97*(3**); K: Große Brennessel (Urtica dioica) 84 (2), Auen-Beere*** (Rubus caesius) 77 (1), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) 76 (2)

*Stetigkeit in Prozent
**mittlere Artmächtigkeit nach der 7-stufigen Braun-Blanquet-Skala
***auch genannt Reif-Beere oder Bereifte Beere oder Kratzbeere
B=Baumschicht
K=Krautschicht

 

 

Subassoziationen:

-phalaridetosum
Auf Verlandungen stehender Augewässer und auf Anlandungen langsam fließender Altarme ("Tiefe Weidenau"). Ist feucht, dauernd nass oder längere Zeit überflutet.
Diagnostische Arten: Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), Sumpf-Labkraut (Galium palustre), Rispen-Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Spitz-Segge (Carex acuta), Sumpf-Ziest (Stachys palustris), Gewöhnlicher-Blutweiderich (Lythrum salicaria), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Ufer-Segge (Carex riparia), Wasser-Minze (Mentha aquatica)

-cornetosum
Auf Anlandungen rascher fließenden Flussbereiche über Sand und Schotter ("Hohe Weidenau"). Hat eine gut entwickelte Strauchschicht
Diagnostische Arten: Rot-Hartriegel (Cornus sanguinea), Schwarzer-Holunder (Sambucus nigra), Gewöhnliche-Waldrebe (Clematis vitalba); Flecken-Taubnessel (Lamium maculatum), Geißfuß (Aegopodium podagraria), Riesen-Schwingel (Festuca gigantea), Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), Lauchkraut (Alliaria petiolata), Wald-Ziest (Stachys sylvatica)


Quelle: Wolfang Willner & Georg Grabherr(Hrsg) (2007): Die Wälder und Gebüsche Österreichs, 1 Textband, Spektrum Akademischer Verlag